Platzhirsch Festival 2016, ein Blick ins Revier…
Das Datum habe ich bereits im letzten Jahr in den Kalender eingetragen, am nächsten Wochenende ist es dann so weit. Freitag, den 2. September startet das 3-tägige Platzhirsch Festival in Duisburg.
In der Innenstadt, fussläufig zwischen 6 und 16 Minuten vom Duisburger Hauptbahnhof entfernt, präsentiert der (Platz)hirsch bereits zum 4. Mal sein Festival mit Konzerten, Ausstellungen, Lesungen, Installationen, Performances, Partys und und und…
Artenvielfalt, so auch der Untertitel des Festivals.
So vielfältig wie das Programm, sind auch die Veranstaltungsorte am und um den Dellplatz. Von Open Air Bühne und St. Joseph Kirche, über Kneipen, Café’s, Galerien, Lehmbruckmuseum, Folkwang Uni u.v.a.
Ich habe jetzt nicht das Programm vom Vorjahr zur Hand, aber gefühlt ist das Veranstaltungsangebot noch größer geworden.
Am Freitag um 17 Uhr startet die Vernissage Rallye durch unterschiedliche Ausstellungen im Keller, Krypta und Kirchenschiff von St. Joseph, um dann zur Eröffnung von „Lichtungen“, der Ausstellung des Platzhirsch Fototeams im Grammatikoff zu enden.
Das Kinderprogramm hat mit KITZ! – schönes Wortspiel – einen eigenen Namen erhalten. Mit der Grundschule an der Goldstraße gibt es zudem einen weiteren Veranstaltungsort.
Neben Theater und Musik stehen in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio mehrere Hörspiele auf dem KITZ!-Programm. Darunter auch das mit dem Kinderhörspielpreis 2016 prämierte Stück „Einschwein“.
Als Livehörspiel wird am Sonntag „Peterchen’s Mondfahrt“ aufgeführt. Ich hatte Anfang des Jahres bereits Gelegenheit mir diesen „Klassiker“ in der Inszenierung von Maria Trautmann im Lokal Harmonie anzusehen. Einen Besuch der Veranstaltung kann ich absolut empfehlen, ist auch etwas für große Kinder (Altersempfehlung 5-99 Jahre).
Das gilt auch für das Blockflötenorchester.
War ich im letzten Jahr vorher echt skeptisch und Erinnerungen (neutral geschrieben) an die Blockflötenstunden in der Schule kamen auf, so wandelte sich diese bei der Aufführung der „Regentrude“ schnell in Begeisterung.
Ich bin gespannt, was in diesem Jahr geboten wird.
Und noch einmal Blockflöten, einem auf Festivals doch eher unüblichem Instrument.
Nach einem begeisternden Auftritt in der absolut voll besetzten St. Joseph Kirche im Januar, tritt das Trio aXolot während des Platzhirsch(en) gleich zwei Mal an recht unterschiedlichen Orten auf. Die in Amsterdam lebenden Damen sind in der Kneipe des Grammatikoff und später am Abend in der St. Joseph Kirche zu hören.
Musikalisch in eine andere Richtung geht es im DJÄZZ. Alternativer Rock, Punk, Noise.
Mit dabei sind in diesem Jahr die „Kritikerlieblinge“ (Bezeichnung aus der Vorankündigung) von Karies, Pisse, Gewalt.
Drei Bands, die sich schon auf dem Veranstaltungsplakat gut machen… und vor allem musikalisch einen schönen Gegenpol zum häufig immer gleichen, weichgespülten Trallala diverser Radiosender bieten.
Bei über 100 Veranstaltungen fällt die Auswahl natürlich schwer, sehr schwer. Klar, da sind dann Künstler die ganz oben auf den Plakaten und Flyern stehen wie Stefan Stoppok, Isolation Berlin, Umse.
Mich reizen aber auch Projekte und Konstellationen die nicht alltäglich, gegebenenfalls einmalig sind.
Als ich im Programm „Saitenspiegel – eine multimediale Performance mit Spiegelobjekten und Bewegungs-Improvisation“ gelesen habe, dachte ich „ok, klingt interessant“.
Beim genaueren Hinsehen dann „wow, super, Pflichtveranstaltung“.
Sechs der acht Saitenmusiker, Carolin Pook, Elisabeth Coudoux, Reza Askari, Tim Isfort, Stefan Werni und Thorsten Töpp konnte ich in den letzten Monaten in diversen Projekten und Bands (Emißatett, Colonel Petrovs’ Good Judgement, Spacepilot, Hartmut Kracht Trio, Isfort-Vatcher-Töpp, etc.) live erleben und bin nun mehr als gespannt auf dieses Zusammentreffen.
Zu den Veranstaltungen die auch weit oben auf meinem Festivalplan stehen (dazu ganz unten noch etwas) , gehören die Konzerte von theTRIF mit ihrem komplexen Mix aus Jazz, Elektronik, Rock und Bostic, dem Quartett mit Jan Klare, Karl Weiner, Alex Morsey und Michael Griener.
The Sanity were leaving God. Kenne ich bisher nicht, aber die Beschreibung „Ein Spagat zwischen Jazz, Doom, Drones, Noise, Techno und Klassik“ klingt ziemlich interessant.
Zum Festivalabschluss geht es dann zu Nick Oliveri (ex Kyuss, Queens of the Stone Age) mit seinem Mondo Generator ins Grammatikoff.
Mal schauen was sich so noch ergibt. Ich werde berichten.
Ausgerichtet wird das Platzhirsch Festival vom Verein Kultursprung e. V. Die Durchführung wird von vielen ehrenamtlichen Helfern unterstützt, die drei Tage Kultur in Duisburg für einen m. E. erschwinglichen Preis erst möglich machen.
Der Festivalpass für alle 3 Tage kostet im Vorverkauf 25 Euro (direkt im Grammatikoff ohne zusätzliche Gebühren). Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre haben m. W. freien Eintritt.
Details zum Platzhirsch Festival auf www.platzhirsch-duisburg.org und auf Facebook www.facebook.com/PlatzhirschDuisburg/
Neben Programm- und Künstlerinformationen bietet die Platzhirsch-Webseite komfortable Filter- und Suchfunktion und die Möglichkeit sich einen individuellen Festivalplan zu erstellen und zu drucken.
Einen Eindruck der (Arten)vielfalt und einen Vorgeschmack gibt es auf der Youtube Playliste zum Festival.
Titel- und Programmfoto: Copyright Platzhirsch Festival