Category Berlin

„Lichtgrenze“ – Wort des Jahres 2014 und Helene Fischer

… die GfdS – Gesellschaft für deutsche Sprache e. V.  hat das Wort des Jahres 2014 gewählt. „… Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität: Die Liste trifft den sprachlichen Nerv des sich dem Ende neigenden Jahres und stellt auf ihre… Read More

Konzerttipps: XJazz und Elbjazz im Dezember

Vorweihnachtsstress, Hektik, genervt von überfüllten Innenstädten?  Livemusik hilft. Konnte ich im Mai gleich zwei hervorragende Festivals in Hamburg (Elbjazz) und Berlin (XJazz) besuchen  (siehe auch meine Artikel in diesem Blog), so sind die Macher dieser Festivals auch im Dezember aktiv. Unabhängig voneinander. Der Zufall will es aber, dass es auch bei  den Veranstaltungsorten Gemeinsamkeiten gibt. Die… Read More

25 Jahre Mauerfall – Abendspaziergang

Glücklicherweise wurde der Bahnstreik vorzeitig beendet, so dass ich am Samstagabend mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof fahren konnte. Von dort ging mein Abendspaziergang entlang der Lichtgrenze  durch das Regierungsviertel bis zum Brandenburger Tor.

Vermutlich war dies die Strecke mit der weltweit höchsten Handycam und Stativdichte an diesem Abend.

Anbei Impressionen von meinem Spaziergang entlang der Lichtgrenze.

 

KOMATSU 09.11.2014 im LIDO, Berlin

25 Jahre nach dem Mauerfall. Menschenmassen drängeln sich auf der Oberbaumbrücke.  Glücklicherweise fiel die aus tausenden Lichtballons erstellte „Lichtgrenze“ pünktlich, so dass  keine Mauer dem Gang  ins LIDO im Weg stand.

Geladen hatte  der Meister des Stoner und Desert Rock’s John Garcia (ex KYUSS) .
Als 1. Supportband hatte er KOMATSU aus den Niederlanden mitgebracht.  Gitarre, Bass, Gesang, Schlagzeug.
Benötigt man mehr um das Publikum mit einer Mischung  aus  Stoner Rock  und frickeligem Metal  zu begeistern?  Nein.

Geht das überhaupt „Stoner Rock und frickelig? Ja.
Es geht  sogar ganz hervorragend.

Im Anschluss des Konzerts stand der Erwerb des aktuellen Silberlings  „Manu Armata“ und ein interessantes Gespräch mit dem Bassisten Martijn Mansvelders.  Das nächste Album ist ist in Planung.

Neuigkeiten von den Niederländern gibt es auf Twitter @komatsurock  oder auf  www.komatsurock.com.

Kelvin Sholar XO 25.09.2014 A-Trane, Berlin

Kelvin Sholar. Ich habe ihn im Mai auf dem XJAZZ-Festival zusammen mit Christian Prommer im BiNuu live erlebt und war begeistert. Also auf  nach Charlottenburg ins A-Trane zu „Jazz meets Electronic – Kelvin Sholar presents XO feat. Sadiq Bey (Voice) und Souleymane Touré (Percussion)“.

„XO“ für Crossover (sach ich ma). Wofür steht Kelvin Sholar? Für Jazz? Für Electronic? Ist er Jazzpianist? „Elektroniker“?  Beides. Alleine ist er gefühlt schon „reichlich“ XO … Crossover.

Das Publikum im A-Trane gemischt. Bewusst wegen der Musik gekommen oder weil das A-Trane traditionell für gute und interessante Musik steht und live immer eine gute Wahl ist … oder weil es halt im Reiseführer erwähnt wird.

Zu Kelvin Sholar kommen dann nacheinander der aus der Elfenbeinküste stammende  Souleymane Touré und der Detroiter Sadiq Bey auf die Bühne des A-Trane. Beide leben mittlerweile in Berlin.

Sadiq Bey ist Sänger, Poet, Geschichtenerzähler. Er führt das Publikum in die einzelnen Stücke ein. Souleymane Touré ein Percussionist der Extraklasse.Es werden musikalische Kulturen und Grenzen überschritten oder besser: Verbunden. Afrikanische Rhythmen, Jazz, Loops, Remixes. Experimentell aber auch eingängig und begeisternd.  Kelvin Sholar (ver)bindet an Flügel, Keyboard, Mixer.

An diesem Abend ein Zusammenspiel von Klängen aus unterschiedlichen Kulturen und Stilen. Wahrlich XO … das Publikum ist begeistert.

Nachtrag: Ich habe gerade im Netz geschaut.  Souleyman Touré  ist Jahrgang 38? Wahnsinn. Musik hält jung.

 

 

 

Otto Piene – More Sky

 

Diashow? Multimedia-Performance? Egal.

Mehr als 1000 handbemalte Dia’s  des ZERO-Künstlers Otto Piene wurden in der Neuen Nationalgalerie (Berlin) im Rahmen einer ca. 20 minütigen Projektion präsentiert.

Sehr eindrucksvoll. Kultur bei freiem Eintritt.

 

Unida 28.06.2014 in Berlin

Berlin, mitten während der WM. Es läuft Brasilien – Chile, interessiert aber nicht wirklich. Wie schon länger geplant, auf nach Kreuzberg ins BiNuu. John Garcia (ex Kyuss), der Meister des Desert- und Stoner Rocks hat geladen.

Unterwegs ist er  mit  Unida. Bereits 1998 nach dem Ende von Kyuss und Slo Burn gegründet, 2003 aufgelöst und jetzt wieder gemeinsam auf Tour.  Zu Unida, übersetzt soviel wie „Einheit“ (habe ich jedenfalls gelesen), gehören neben John Garcia noch Arthur Seay (Gitarre), Miguel („Mike“) Cancino (Schlagzeug) und natürlich ein Bassist (sorry, Name ist mir nicht bekannt – könnt Ihr mir aber gerne mailen).

Das BiNuu ist voll. „Kyuss“ und „Kyuss lives“ T-Shirts werden im Publikum gesichtet. Vor Unida machen Arthur Seay und Mike Cancino mit ihrer Combo „House of Broken Promises“ mächtig Dampf. Arthur Seay bekannt „ausdrucksstark“ 🙂  Kurze Umbaupause.

Dann kommt John Garcia. Ohne Sonnenbrille. Der unverkennbare „Bewegungsablauf“. Die markante Stimme. Langgezogener Sound. Wo ist der Sand? Wo ist die Wüste? Das Publikum geht mit. Geniesst. Passt.

Nach dem Konzert noch ein bisschen Smalltalk am Merchandising Stand. Den „alten“ Unida Silberling „Coping with the urban coyote“ (inkl. live Tracks aus 2013) hatte ich glücklicherweise schon vor dem Konzert erworben. War nun nicht mehr erhältlich.

 

XJAZZ 2014 Micatone, Moritz von Oswald, Nightmares on Wax, Kelvin Sholar …

Impressionen vom XJAZZ Festival 2014.  Bilder sagen mehr als Worte (auch wenn die Fotoqualität z. T. nicht so berauschend ist). Die Stimmung kommt aber auch so rüber.

Zum Abschluss dieses Festival dann DJ Ease und die Nightmares on Wax. Mit auf der Bühne u. a. Berliner Camerata, die Hornsektion der Samúel Jón Samúelsson Big Band, die kurz vorher noch das BiNuu gerockt hat.

Mittendrin Sebastian Studnitzky, einer der Initiatoren und künstlerische Leiter dieses Festivals.

Ein Wahnsinnsabschluss des XJAZZ Festivals. Ich freue mich auf XJAZZ 2015.

 

 

XJAZZ 2014 Nils-Petter Molvaer

Nach dem Konzert von Emiliana Torrini hinüber in den Privatclub zu ADHD und dann zurück zum Schlesischen Tor ins BiNuu.
22:45 Uhr – Auftritt von Nils-Petter Molvaer, aber der Konzertbeginn verzögerte sich. Kaffee ist in einen Controller gelaufen.

Dann ging es aber los und schnell wurde klar, dass sich das Warten gelohnt hatte. Molvaer in Begleitung des Pedal Steel Gitarristen Geir Sundstol,  des Schlagzeugers Erland Dahlen (?) und  des Gitarristen XYZ (wenn Ihr den Namen des Gitarristen kennt, sendet ihn mir doch bitte zu). Der typisch, sphärische Trompetensound des Norwegers vermengt mit rockigen Elementen und dem tollen  Sound der Pedal-Steel-Gitarre.

Ein guter Start ins  XJAZZ-Festival.

 

Ai Weiwei – Evidence

 

Donnerstagvormittag am Martin-Gropius-Bau in Berlin. Keine Warteschlange. Gibt’s das wirklich? Also sofort hinein in die „Evidence“ betitelte Ausstellung des chinesischen Künstlers und Regimekritikers Ai Weiwei.

In seinen Werken setzt er sich u. a. mit der chinesischen (Kultur)Geschichte und Tradition im Gegensatz zur industriellen, konsumorientierten Gegenwart auseinander. Ein  weiterer Themenschwerpunkt, verbunden mit seiner Inhaftierung und seinem Hausarrest, ist die eingeschränkte Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung in China.

In der großen Halle des Gropius-Baus die Großinstallation „Hocker“.  Dies ist vermutlich der Teil der Ausstellung, der am Häufigsten in den Medien gezeigt wurde.  In Natura ein richtig interessanter und faszinierender Anblick, der durch Filme oder Fotos nur bedingt wiedergegeben wird.

Mehr als 6.000 in chinesischen Dörfern gesammelte Holzschemel aus der Ming- und Qing-Dynastie ergeben in ihren unterschiedlichen Farben, Formen und (Ab)nutzungsgraden eine sehr interessante und sehenswerte Oberfläche.  Laut Audioguide gehört solch ein komplett aus Holz gefertigter Hocker zum Standardinventar eines chinesischen Haushalts und zeichnet sich durch seine Robustheit aus (sonst gäbe es diese Hocker vermutlich auch nicht mehr).

Gestapelte Stühle, eine Kommode. Sehen ziemlich neu aus. Es handelt sich dabei aber um (sehr) alte Möbelstücke, deren Oberfläche ganz fein abgeholt wurde.  Aus „alt“ macht „neu“ – allerdings verbunden mit dem Verlust der Geschichte (Patina, Gebrauchsspuren) und der Authentizität.

„Coloured Vasen“: Alte, chinesische Vasen im Metallic-Glanz. Tradition trifft Gegenwart und die Vasen auf die Metalliclackierung von BMW und Mercedes-Benz.

„Flusskrabben“ (aus Porzellan) und „Schuldschein“ beziehen sich auf die Zerstörung von Ai Weiwei’s  Atelier durch die Shanghaier Stadtregierung und den Vorwurf der Steuerhinterziehung. Als die Aufforderung ein Bußgeld in Millionenhöhe zu zahlen im „Web“ bekannt wurde, „liehen“ ihm mehrere tausend Unterstützter einen Großteil des Geldes. Als Reaktion darauf entstanden diese Schuldscheine mit denen hier Räume tapeziert wurden.

Passend dazu auch die Anordnung diverser Computer, Hardware und Büromaterialen des Werks „untitled“.  Bei einer Razzia in seiner Firma wurde die Büroausstattung als „Beweismaterial“ konfisziert.

Mit mehreren Werken setzt sich Ai Weiwei mit dem  Erdbeben in  der Provinz Sichuan (2008) . Durch Korruption und Pfusch am Bau kamen dabei Tausende Schüler  in einstürzenden Schulen ums Leben.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der sehr interessanten Ausstellung, die auch einige Videoprojekte umfasst. Am Besten selber besuchen.

Das Fotografieren ist ohne Blitz erlaubt. Sehr empfehlenswert ist m. E. die Nutzung des Audioguides.