Jerboah, Platzhirsch Festival 2017, Duisburg
Blockflöten… Nein, dass muss kein piepsiger Klang sein, der Kindheitstrauma wieder zum Vorschein bringt. In meinen Beiträgen zur Regentrude und dem Trio aXolot schrieb ich bereits über meine Konzertbegegnungen mit diesem Instrument.
Auf dem diesjährigen Platzhirsch Festival stehen mit Jerboah neben den drei in Amsterdam lebenden aXolot Damen noch Sängerin Brechtje, der argentinische Schlagzeuger Marcos Baggiani und Gitarrist Jornt Duyx auf der großen Open Air Bühne im Zentrum Duisburgs.
Die Bühnenverkabelung, Elektronik und natürlich die Lautsprecherboxen lassen es schon erahnen, dass es diesmal kein akustisches Konzert geben wird.
Zur Freude des Veranstalters Kultursprung e. V. und der ehrenamtlichen Helfer ist der Dellplatz am Samstagabend sehr gut gefüllt und lässt hoffen, dass viele Besucher ein Festivalbändchen erworben haben, oder zumindest einen Obolus in einer der Spendenboxen hinterlassen.
Man merkt den Musikern (ich verzichte hier mal auf das -innen) an, dass sie richtig Lust auf dieses Festival haben. Im Publikum anfangs erstaunte, fast ungläubige Gesichter über den druckvollen, so überhaupt nicht fiepsigen Sound, Gesichter, die schnell in Begeisterung wechseln. Die ausgelassene Stimmung schwappt von der Bühne auf den Platz über.
Die Licht- und Soundmischer setzen das Ensemble perfekt in Szene. Auch die Atmospäre passt.
Sarah Jeffery gleichzeitig an zwei Blasinstrumenten oder am Großbass, Sängerin Brechtje mit ihrer erfrischenden, klaren Stimme lassen mit Jerboah den Platzhirsch freudig hüpfen.
Zum Ende des Konzerts nutzt Marcos Baggiani die Möglichkeit, sich auf der Hebebühne parallel zum Kirchturm der St. Joseph Kirche in die Höhe fahren zu lassen. Unzählige Mobiltelefone und Fotoapparate werden gezückt, sieht auch richtig gut aus.
Ein Beispiel für praktizierte, musikalische Artenvielfalt. So können Blockflöten klingen.
Ein beeindruckendes, schönes und stimmungsvolles Konzert.
Jerboah sind:
Brechtje – vocals
Sarah Jeffery – flute, recorders, vocals
Josephine Bode – flute, recorders, vocals
Dodó Kis – EWI, recorders, vocals
Jornt Duyx – guitar, keys, vocals
Marcos Baggiani – drums
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