Max Andrzejewski´s HÜTTE And The Homegrown Organic Gospel Choir, 10.01.2017, Duisburg
Wie im Januarausblick geschrieben, zählte Gospel bisher nicht unbedingt zu den von mir besonders präferierten Musikstilen. Ok, besonders viele Berührungspunkte hatte ich, abgesehen vom Blues Brothers Film, mit der Musik bisher auch nicht.
Auf das Max Andrzejewski´s HÜTTE and The Homegrown Organic Gospel Choir Konzert bin ich vor einigen Tagen eher zufällig auf Facebook aufmerksam geworden. Da war der etwas ungewöhnlich lange Name und mehrere LIKES von Facebookfreunden.
Die Veranstaltungsbeschreibung klang mehr als interessant und bei der Liste der mitwirkenden Musiker angelangt, stelle ich fest, dass ich Andreas Lang (Bass) bereits mit der von mir sehr geschätzten Band Micatone um Sängerin Lisa Bassenge im Berliner A-Trane spielen gesehen habe. Ein Grund mehr, um am Dienstagabend nach Duisburg-Baerl in die evangelische Kirche zu fahren.
Mein erster Besuch in der kleinen Dorfkirche und gleich beim Betreten ein positiver Eindruck von dem Veranstaltungsort.
In dem einschiffigen Gebäude aus dem 13. Jahrhundert befindet sich ein modernes Innenleben mit hellen Wänden und LED Strahlern am Boden und auf der Empore.
Neben der Kanzel, inmitten der Kirche eine sehr interessante Anordnung der Instrumente und Mikrofone. Instrumentalisten und Chor stehen sich gegenüber. Blickkontakt garantiert. Die Besucher sitzen auf den Kirchenbänken um die Musiker herum.
Zu Beginn des zwei Sets umfassenden Konzerts sind die Musiker von HÜTTE alleine in der Kirchenmitte und starten mit modernem, kraftvollen Jazz.
Das Quartett, Gewinner des „Neuer Deutscher Jazzpreis 2013“ und der aus Friederike Merz (Sopran), Marie Daniels (Alt), Erik Leuthäuser (Tenor) und Tobias Christl (Bass) bestehende Chor, servieren im Laufe Abends Stücke des Anfang April erscheinenden Albums.
Eine ironisch, musikalische Auseinandersetzung zum Thema Essen und Trinken. Essen nicht nur als Nahrungsaufnahme, sondern als Mittelpunkt und Verbindungsglied zwischen vielen Dingen im täglichen Leben. Spielen da vielleicht auch die unzähligen Kochshows eine Rolle? Essen als Ersatzreligion?!
Beeindruckend das Zusammenspiel des Quartetts mit den Vokalkünstlern. Jazz trifft Chor. Dynamisch. Vielfältig. Titel wie „Butter“ und „Zucker“ fliessen durch die Gehörgänge, offenbaren dann aber wieder Ecken und Kanten.
Ich sehe nur begeisterte Besucher, die nach ca 1 1/2 Stunden Konzert die geforderte Zugabe erhalten.
Wenn so Gospel klingt, dann ein ganz dickes LIKE. Ein begeisternder musikalischer Abend.
HÜTTE
Johannes Schleiermacher (Saxofon)
Tobias Hoffmann (Gitarre)
Andreas Lang (Bass)
Max Andrzejewski (Schlagzeug)
Im Netz
Max Andrzejewski´s HÜTTE www.maxandrzejewski.de und www.huette-band.de
ev. Kirchengemeinde Duisburg-Baerl: www.facebook.com/ev.kirche.baerl