Euroblast Festival, 01. – 03.10.2015, Essigfabrik, Köln

11. Euroblast Festival, Köln 

3 Tage Euroblast Festival auf dem Gelände der Essigfabrik in Köln sind nun vorbei. Ca. 50 Konzerte (ich muss demnächst noch einmal genau zählen) auf zwei Bühnen, Workshops. Viele Eindrücke, grandiose Konzerte, tolle Stimmung und das alles bei absolut entspannter Atmosphäre.

Monuments

Es fällt schwer, ein Konzert besonders hervorzuheben. Vielleicht waren es Monuments (s. Titelbild), die Headliner am zweiten Tag. Bereits zum 6. Mal (sofern ich mich nicht verzählt habe) auf dem Euroblast. Also Stammgast. Sänger Chris Barretto betrat die Bühne und legte sofort los. Lies sich von der Menge auf Händen tragen – nein, nicht bildlich gesprochen, sondern real … und immer das Mikrofon in der Hand. Man merkte der gesamten Band an, dass sie wahnsinnig Bock auf den Auftritt hatte.

Performance bei Igorrr

Das galt übrigens für alle Bands die ich gesehen habe. Niemand der nur ein „Pflichtprogramm“ abspulte.

Musikalisch Prog Metal – klar – aber die Vielschichtigkeit wurde ganz schnell sicht- und hörbar.  The Algorithm – Gitarre / Electronics und Schlagzeug. Igorrr (mit 3 „R“). In der Bühnenmitte am DJ-Electronics-Pult.  Alleinunterhalter … könnte man denken, wären da nicht diese unglaubliche Performance zu Metalbeats (welch Begriff),  der schönen Tänzerin und des Ur-Biests gewesen. Unerwartet. Grandios.

Destiny Potato
Destiny Potato

Die Damenwelt war auf der Bühne eher weniger vertreten. Wäre da nicht noch Aleksandra Djelmas, Sängerin von Destiny Potato gewesen. Sie kam auf die Bühne und hatte die Halle im Griff. Stimmspektrum von glasklar bis zu tiefen Growls.

Aus deutschen Landen u. a. The Intersphere und The Hirsch Effekt.  Bei erster Band das Schlagzeug eher unüblich vorne am Bühnenrand. Moritz Müller drosch auf seine Musikgeräte ein, als wenn es kein Morgen gibt. Apropos Schlagzeug.

SOEN, Joel Ekelöf
SOEN, Joel Ekelöf

Das größte Drumkit dürfte Martin Lopez von Soen gehabt haben. Vor dem Konzert trifft man den ehemaligen Opeth und Amon Amarth Schlagwerker entspannt auf dem Festivalgelände, wechselt ein paar Worte und dann schraubt er weiter seine Gerätschaften zusammen. So muss es sein – keine Starallüren. Der Auftritt von Soen am ersten Festivaltag, wie erwartet klasse. Sänger Joel Ekelöf mit starker Stimme. Ausdrucksstark. Gitarren, Bass, Keyboards dazu. Sehr schön.

The Hirsch Effekt
The Hirsch Effekt

 

Zurück zu The Hirsch Effekt. Wie steht es unter „Genre“ auf der Facebookseite des Trios aus Hannover:: „Indieelectropostpunkmetal“. Noch Fragen? Ach ja… deutsche Texte. Bad in der Crowd. 45 Minuten Bewegung. Beim Sprung von der Box geht kurzzeitig ein Funksender verloren … ganz großer Hirsch Effekt.

Am Ende des ersten Festivaltag standen mit Haken und Between The Buried And Me zwei Bands auf der Bühne, die aktuell zusammen auf Tour sind.

Hier hatten BTBAM mit 80 Minuten die längste Spielzeit des Tages. Begeistern konnten beide Gruppen. Gitarrist Paul Waggoner zeigte auf der Bühne eindrucksvoll, was er am Nachmittag während seines Workshops am Rande des Festivals „unterrichtete“.

Haken
Haken

 

Aus Italien kommen Destrage. Paolo Colavolpe von 0 auf 100 in der Geschwindigkeit eines italienischen Sportwagens. Aber nicht nur musikalisch ein starker Auftritt. Typisch italienisch wurden hier auch modische Akzente gesetzt. Matteo Di Gioia in einer perfekt abgestimmten  Kombination aus weißer Gitarre mit rot blauen Streifen und dazu passenden Kniestrümpfen.

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modische Kombination – Strümpfe passend zur Gitarre

Die zweite Bühne  im Keller der Essigfabrik. Ebenerdig. Dunkel. Die Bands standen also fast im Publikum. Dort u. a. Juggernaut, Eden Circus und Tides of Nebula. Feine Mucke. Wäre klasse, wenn die Bands in den nächsten Jahren auf der großen Bühne zu sehen sind.

Leprous

Wurde ansonsten meist an Bühnendeko „gespart“, wozu auch, Beschallung und Beleuchtung sollten ausreichen,  so stehen bei Leprous vier Flachbildschirme auf der Bühne. Während des Auftritts der Norweger läuft dort eine Videoinstallation, aber ich muss gestehen, dass ich während des Konzerts nicht darauf geachtet habe.  Vielmehr begeistert der Auftritt der Skandinavier.  Druckvoll, verspielte Soundcollagen. Facettenreicher Gesang. Vom Feinsten. Live auf jeden Fall härter als zu Hause vom Silberling.

Destrage
Destrage

Als letzte Band stehen am Samstagabend Cynic auf dem Programm … und auch auf der Bühne. Allerdings etwas anders als vor Monaten geplant. Wenige Wochen vor dem Festival gab Schlagzeuger Sean Reinert seinen Ausstieg aus der Band bekannt. Anscheinend nicht nur überraschend für die Fans, sondern auch für Paul Masvidal.

Das Ende von Cynic?  Die Zukunft wird es zeigen.

Auf jeden Fall Absage der Europatournee … aber frei nach dem Motto „Ganz Gallien ist besetzt …“  standen mit Masvidal, Paul Malone (ehemaliger ex Bassist von Cynic) und Matt Lynch am Schlagzeug – Cynic –  in spezieller Besetzung auf der Bühne. Exklusiv für das Euroblast Festival.

Passend zum krönenden Festivalabschluss.

 

Wenn man das Festival in wenigen Worten zusammenfassen müsste, dann vielleicht so:

Soundcheck – Licht aus – Vollgas – Jubel – Umbau – Soundcheck – Vollgas …

 

Fotogalerien vom Festival auf www.facebook.com/sieben48

 

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