ELBJAZZ, 30.05.2015 – Tag 2

Elbjazz Festival 2015, Hamburg – Tag 2

Halbwegs ausgeschlafen  zum kombinierten Frühstück und Mittagessen ins Schanzenviertel, von dort ein kleiner Spaziergang zum Werftgelände von Blohm & Voss zum 2. ELBJAZZ Tag.

Start mit dem Cadenza Collective aus Nepal.

Cadenza Collective
Cadenza Collective

Schlagzeug, Percussion, Bass, Saxophon, Gitarre. AfroFunkJazz vom Himalaya.  Zwischen den Titeln erzählt Navin Chettri von Momo’s  und wie er und seine Familie das verheerende Erdbeben vor wenigen Wochen erlebte.

Nach Nepal geht es wieder nach Finnland. Die UMO’s zum drittten Mail auf der Hauptbühne. Nach den Konzerten mit Lenny Pickett und Dee Dee Bridgewater, diesmal mit dem 79 jährigen Flötisten und Saxophonisten Juhani Aaltonen. Aaltonen gehörte 1975 mit zu den Gründern des UMO Jazz Orchestra’s. Es hat Spaß gemacht, die Finnen beim Elbjazz drei Mal live zu erleben.

Aly Keita
Aly Keita, Hans Lüdemann Trio Ivoire

Von Finnland an die Elfenbeinküste, naja, jedenfalls fast. Hans Lüdemann, in Köln lebendes Nordlicht mit seinem Trio Ivoire. Nach dem Soundcheck verlässt Lüdemann die Bühne mit einem „Hummel Hummel“ 🙂  Flügel und Keyboards trifft Balafon (eine Art Xylophon mit untergehängten Resonanzkörpern) und Schlagzeug.

Ach ja… kalt war es, verdammt kalt für Ende Mai, auch für einen Finnen. Verneri Pohjola, Trompeter, Komponist und Arrangeur, lieh sich für seinen Auftritt auf der Hauptbühne Handschuhe aus.

Marc Ribot
Marc Ribot

Zeit für einen Ortswechsel.  Mit dem Shuttlebus zum Hafenmuseum und zur  zweiten Hälfte des Konzerts von „Marc Ribot’s Ceramic Dog“.  Ribot, Gitarrenvirtuose, Wanderer zwischen Avantgarde und populärerer  Musik (z. B. als Gitarrist auf Alben von Norah Jones, Tom Waits, Elvis Costello). Experimentell, zwischen Jazz, Rock, Noise.  Am Ende zerlegen Ribot, Ches Smith und Shazad Ismaily „Take Five“. Sehr schön.

Nach Balafon bei Hans Lüdemann am Anfang des Musiktages, Vibraphon mit Pascal Schumacher im Hafenmuseum. Die Regale mit den (alten) Objekte zum Thema Hafenarbeit bieten einen schönen Kontrast zum glänzenden Vibraphon und Flügel auf der Bühne. Wenige Minuten nach Öffnung der Türen heisst es Einlassstopp. Die ca. 400 Sitzplätze (mal so Pi-Mal-Daumen gezählt) alle belegt, dazu dann noch Stehplätze. Das Quartett baut berührende Stimmungsbögen auf. Melodisch. Groovig und doch überraschend.  Viele Besucher lauschen mit geschlossenen Augen.

Jelena Kuljic
Jelena Kuljic, KUU!

Auf der Open Air Bühne KUU! mit Jelena Kuljic, Frank Möbus, Kalle Klima (gestern noch mit den den Tenors of Kalma auf der MS Stubnitz) und Schlagzeuger Christian Lillinger.  Nichts für die „Jazzpolizei“. Jelena Kuljic ausdrucksstark, stimmlich vielseitig. Punkjazz, Avantgarde. Irgendwie passend der Name des aktuellen Albums „Sex gegen Essen“. Super.

Jetzt wird es wieder Zeit für den Shuttlebus zum Werftgelände. Neben dem kommenden Programm reizen die Foodtrucks. Kein mieses Festivalfood wie man es häufig erlebt, sondern qualitativ Hochwertiges aus der aktuell angesagten Streetfoodszene. Ist natürlich alles Geschmacksache.

Musikmäßig „Guillaume Perret & Electric EPIC“. Der Hammer. Metal meets Jazz oder umgekehrt. Perret lässt das Saxofon „glühen“ (siehe Fotos).  WahWah-Pedal, elektronische Effekte,  Laurent David am Bass boooommmt und bangt, Nenad Gajin and der Gitarre und Yoann David am Schlagzeug hauen ebenfalls rein was das Zeug hält. Das Publkum geht ab. Schüttelt bei Perret’s Saxophoneinsätzen ungläubig die Köpfe. Wahnsinn. Das hat richtig geknallt.

Guillaume Perret
Guillaume Perret

Unterschiedlicher könnte das nächste Konzert auf der Hauptbühne kaum sein. Mario Bondi, Italienischer Soul Jazz Sänger mit der tiefen Stimme. Publikumandrang ist riesig.

Funk hatte ich bisher noch nicht auf dem diesjährigen Elbjazz. Kein Problem: DIAZPORA feat. Pee Wee Ellis. Bunt gekleidet, hüpfend, springend, mit dem Publikum kommunizierend. 100% Funk. Nach ca. 25 Minuten kommt Altmeister (und das ist wahrlich nicht negativ gemeint) Pee Wee Ellis unter großem Applaus auf die Bühne.

Fazit: Ein vielfältig, grandios guter 2. Elbjazz-Tag … ohne Regen

weitere Fotos in den Galerien auf www.facebook.com/sieben48

Zur bebilderten Zusammenfassung des 1. ELBJAZZ-Tages.

 

 

 

 

 

 

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