The Dorf – spontan, live und draußen

The Dorf im Literaturmuseum und Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde, 24.09.2016 

Gütersloh und Oelde lagen bisher nicht in meinem kulturellen Fokus. Dies war (ich schreibe bewusst nicht ist) in der Entfernung begründet, da die wohnortnahe Rhein-Ruhr-Region schon eine große Vielzahl an Veranstaltungen bietet. Weshalb dann in die Ferne schweifen?

Am letzten Wochenende stand dann aber Oelde bei mir auf dem Programm.

Weshalb? Was war geschehen?

The Dorf, dass seit 10 Jahren bestehende Musikerkollektiv um Jan Klare sollte am Samstagabend in der Gütersloher Stadthalle auftreten.

Zwei Tage vor dem Konzert erhielt das Orchester eine Absage. Zuerst begründet mit „technischen Problemen“. Wie dann später zu lesen war, soll aber der Kartenabsatz im Vorverkauf ein bzw. der Grund gewesen sein. Also nichts mit Kultur in Gütersloh.

Von den Musikern wurde nun sehr kurzfristig eine Ersatzlokation gesucht. Die Band wollte spielen und ein „Zeichen für die Kultur“ setzen.

Voraussetzung: Platz für ca. 25 Musiker und ein Stromanschluss…

Die Leitung des Kulturgut und Literaturmuseum Haus Nottbeck in Oelde, erklärte sich spontan bereit, diese Aktion zu unterstützen.

Einem Konzert „spontan, draußen und für umme“ stand somit nichts mehr im Weg.

Solche Events (ist es ein MusikFlashmob?) reizen mich ungemein. Am späten Samstagnachmittag über die schön freie A2 Richtung Westfalen, danach noch 2 Kilometer übers Land und man steht vor dem ehemaligen Rittergut.

Alte Gemäuer und restaurierte Gebäude grenzen das Anwesen aus dem 14. Jahrhundert ein. Auf dem gesamten Gelände verteilt Texttafeln mit „visueller Poesie“, Obst- und Literaturbäumen. Wahrlich ein Kulturgut.

Mittig im Hof stehen die Instrumente der Dörfler, eingerahmt von einer Lichterkette. Nix LED sondern schön bunte Glühlampen. Dazu die von den Musikern selbst mitgebrachte Beleuchtungstechnik, neben zwei Strahlern, auch Tisch- und Schreibtischlampen und ein grüner Dinosaurier.

Zum Einbruch der Dunkelheit finden sich ca. 300 Besucher ein. Hinsichtlich der Kurzfristigkeit des Konzerts, ein nicht unbedingt zu erwartender Publikumszuspruch. Sehr erfreulich und schon zu diesem Zeitpunkt als Erfolg zu werten.

Die Instrumentierung von The Dorf u. a. mit Theremin, zwei Schlagzeugen, „Elektroniktischlein mit Kabeln und Kästlein“, Keyboards, Streichern und Bläsern lässt ahnen, dass die Bezeichnung „Bigbandsound“ zu einfach wäre.

Es groovt, jazzt, rockt. Immer wieder überraschend, improvisiert und experimentell. „Techno“, druckvoll mit Blechbläsern live gespielt. Zwischendurch eine Ballade, so jedenfalls die Ansage von Oberdörfler Jan Klare.

Die Musiker haben sichtlich Spaß. Das Publikum geht mit, ist durchweg begeistert vom Konzert in der sehr stimmungsvoll illuminierten Atmosphäre. Zum Abschluss der verdiente, lang anhaltende Applaus.

Fazit: Klasse Aktion. Super Konzert. Und mit dem Kulturgut Haus Nottbeck habe ich einen neuen, intereressanten Veranstaltungsort entdeckt, den ich ab jetzt im Blick habe.

Weitere Fotos: www.facebook.com/sieben48 (eine Registrierung bei Facebook ist dafür nicht erforderlich).

Das Kulturgut und Literaturmuseum Haus Nottbeck im Netz: www.kulturgut-nottbeck.de  und www.facebook.com/LiteraturmuseumHausNottbeck

2 Comments The Dorf – spontan, live und draußen

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