Traumzeit Festival, Duisburg, Landschaftspark-Nord – Tag 2
Mein heutiger Festivaltag beginnt mit Raffete. Im Frühjahr tourte sie durch private Wohnzimmer, heute steht die Berlinerin alleine mit Gitarre, Keyboard, Akkordeon auf der Bühne am Gasometer. Sie ordnet ihre Lieder dem Genre „Neuer deutscher Kummer“ zu, so „düster“ empfand ich es aber nicht.
In der bestuhlten Gebläsehalle der Pianist Kai Schumacher mit seinem aktuellen Album „Insomnia“. Der häufig auch Piano Punk genannte Duisburg nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Nacht und Träume. Hinsetzen, Augen schliessen und den Klängen und Interpretationen Schumachers lauschen. Klasse. Nichts für „eben mal 3 Minuten in ein Konzert schnuppern und dann gleich weiter“.
Später am Abend tritt dort der Hamburger Liedermacher, Singer und Songwriter Niels Frevert mit seiner Band auf. Der ehemalige Sänger von „Nationalgalerie“ erzählt Geschichten des Alltags, tiefgehend, musikalisch kunstvoll verpackt.
Giesshalle 17 Uhr 15. Knallvoll. Vor der Bühne der jüngere Teil der Festivalbesucher. Textsicher begrüßen und feiern sie Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi. Deutschsprachiger HipHop. Betonfässer, Eimer, Alltagsgegenstände müssen als Instrumente herhalten. Ich muss gestehen, dass ich die Musik vorher nur von einigen Youtube Clips kannte. Show und Stimmung beeindrucken… und das lila Plüscheinhorn im Publikum ist sicher auf vielen Konzertfotos.
Aus Österreich, nach WANDA am Vortag, heute Bilderbuch. Bereits 2005 gegründet, aber eigentlich erst mit dem aktuellen Album „Schick Schock“ mit in Deutschland sehr stark angteigendem Bekanntheitsgrad. Stilistisch Indie-Falco-Rock-Punk-HipHop .
Unter den Zuschauern auch Sophie Hunger, die dort selber um kurz vor 22 Uhr auf der Bühne steht. Die Bühne anfänglich dunkel, nur mit Spots auf der Musikerin. Sophie Hunger abwechselnd am Flügel, Gitarre und Keyboard. Vielseitig. Stimmungsvoll. Einige Tage vor dem Konzert fragte sie auf ihrer Facebookseite, welche Songs sie auf dem Konzert spielen solle. Ich habe die Wunschliste jetzt nicht mit der tatsächlichen Setlists abgeglichen … aber die Besucher waren <Untertreibung einschalten> mehr als zufrieden <Untertreibung ausschalten>.
Aktuell sehr eng mit einem Song verbunden ist Philipp Dittberner. Sein „Wolke 4“ läuft auf allen Kanälen. Der Berliner mit seiner Band als erster Act in der Kraftzentrale.
Ihm folgte mit Joris ein weiterer, aktuell sehr erfolgreicher deutschsprachiger Musiker. Live ist Joris mit seiner Band rockiger, als man es nach dem Hören seines Albums erwarten würde.
Ist die Kraftzentrale also eindeutig in der Hand der deutschsprachigen, jungen Singer und Songwriter, so dominierten am Nachmittag auf der Open Air Bühne am Gasometer eindeutig alternative Indie-Post-Punk-Rock Klänge.
Da die Schotten We Were Promissed Jetpacks eine Fähre bekommen mussten, tauschten sie kurzfristig mit den Stuttgartern Heisskalt die Reihenfolge ihrer Auftritte. Beide Bands energiegeladen auf der Bühne, die Sänger stimmlich explodierend, wütend, ehrlich.
Am Abend wurde es am Gasometer elektronisch. OK KID und anschließend Zoot Woman bereiteten mit ihren live gespielten Elektrosounds und passenden Lichtshows den Übergang zur anschliessenden „Burn the City Party.
Fazit: Auch Festivaltag 2 klasse. Vielseitig. Entspannte Atmosphäre.
Weitere Fotos in den einzelnen Fotoalben auf www.facebook.com/sieben48
Und hier geht es zum 1. Tag des Traumzeit Festivals