Die Säule – JazzKabinett, Duisburg, 08.02.2016
Kontrastprogramm zu Humba Humba Tätärä am Rosenmontag in der Duisburger „Säule“. Auf der Bühne der Kulturstätte am Dellplatz stehen Sofa und Beistelltisch aus den 70ern, an der Wand ein wunderhübsches Gemälde mit einem Pferdekopf.
Für zusätzliche, karnevalistische Atmosphäre sorgen im Raum verteilte Luftschlangen.
Im Mittelpunkt des Abends stehen allerdings drei Herren des Musikerkollektivs „The Dorf“ mit ihrem Projekt KNU!
Simon Camatta am Schlagzeug, Achim Zepezauer am Tischlein Elektrisch und Florian Walter am analogen KORG Synthesizer und dem mit allerlei Kästlein und Fußpedalen verbunden Saxophon.
Während ich dieses Zeilen tippe, läuft im Hintergrund der KNU! Silberling „my horse doesn’t give a shit“ … ist das oben genannte Pferdegemälde ein Bezug zu diesem Album? Egal…
Titel wie „Fifty Shades Of I Don’t Give A F*ck“, „Mit Dir am Hafen“ oder ein Stück in Anlehnung an die amerikanische Serie „Twin Peaks“, was übrigens niemand aus dem Publikum erraten hat, geben den nicht Dabeigewesenen einen ersten Eindruck von diesem Abend.
Die Musik improvisiert, auf den ersten Eindruck chaotisch aber dann doch strukturiert, überraschend … (Free) Jazz trifft Noise. Saxophon und Schlagzeug treffen Elektronik.
Der Schnelle Vorlauf eines Kassettenspielers wird gleichzeitig mit der PLAY-Taste gedrückt und durch die Elektronik und Lautsprecher gejagt. Es zischt, zippelt, rauscht, zepezauert.
Viele Besucher waren vor dem Konzert gespannt auf das, was sie erwartet, sind dann während des Konzerts fasziniert und spätestens vor den Zugaben absolut begeistert.
Dazu trugen auch die herrlich ironisch, schrägen Ansagen und Kommentare der Musiker ihren Teil bei.
Ganz eindeutig die Frage des Abends: „Habt Ihr schon Aufkleber?“ (Anm.: mit dem KNU! Plattencover).
Fazit: Ein heftig guter Konzertabend am Rosenmontag, 0hne Pappnase und Polonäse.
Weitere Fotos vom Konzert unter www.facebook.com/sieben48 (auch ohne Registrierung bei Facebook zu sehen)
KNU! im Netz unter http://kuhzunft.com/knu.html