Hanna Hartman, Lokal Harmonie, Duisburg-Ruhrort, 16.09.2017
Das Lokal Harmonie abgedunkelt, ein Tisch in der Bühnenmitte wird durch einen blauen LED Spot in ein fast spährisches Licht gehüllt.
Mit Kolben, Kugeln, Schläuchen und weißem Pulver sieht der Tisch aus wie der Arbeitsplatz eines Alchimisten, zumindest eines Alchimisten der Neuzeit, denn Kabel und das rechtwinklig stehende Mischpult passen nicht ins Bild eines mittelalterlichen Zauberers.
Hanna Hartman in Berlin lebendende schwedische Klang- und Medienkünstlerin war bereits im März zu Gast im Lokal Harmonie. Damals mit den Stücken „Fracture“ und „Törst“ in der Reihe HÖRTHEATER. Am Samstag ist sie im Rahmen der einwöchigen Veranstaltungsreihe autorschafft zurück in Duisburg.
Nach einem 8 minütigen, eingespielten Klangstück betritt die Künstlerin die Bühne, wickelt sich die Schläuche um den Oberkörper und nimmt das Ende in den Mund. Fortan blubbert und zirpt es, Metallmuttern rutschen an Stangen herunter. Hartman dreht die Kugeln im weißen Pulver, schüttet es um, es entstehen Töne, Geräusche, aufbauende, an- und abschwellende Klangskulpturen.
Im Lokal gespannte Stille. Konzentriertes Hören, faszinierende Blicke. Man hat das Gefühl, die Besucher halten die Luft an um dann nach der knapp halbstündigen Klangperformance kräftig auszuatmen und in lang anhaltender Applaus überzugehen.
Im anschließenden Gespräch klärt sich dann auch die Frage nach dem weißen Pulver. Kartoffelmehl.
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