KOMATSU am 15.11.2014 in Bochum

Fast eine Woche nach dem Konzert in Berlin, nun KOMATSU in Bochum. Matrix. Kennt Ihr? Gewölbekeller. Lang. Dunkel. Zu dunkel für halbwegs gute Fotos mit einem kleinen Fotoapparat.

KOMATSU waren weiterhin auf Tour mit „Steak“ und John Garcia und nun also im Ruhrgebiet angelangt.

Es ging „pünktlich“ um 19:30 Uhr los. Pünktlichkeit bei Konzertveranstaltungen am frühen Samstagabend… schon etwas ungewöhnlich und hatte zur Folge, dass noch einige der (späteren) Besucher unterwegs waren.  Diese verpassten einen klasse Auftritt des niederländischen Quartetts mit ihrem eigenen Metal-Stoner-Rock-Mix (ich will jetzt nicht „Sludge“ sagen). Hat wieder gepasst.

Also beim nächsten Mal zeitig da sein, Kaltgetränk nehmen und Ohren durchpusten lassen.

 

 

KOMATSU 09.11.2014 im LIDO, Berlin

25 Jahre nach dem Mauerfall. Menschenmassen drängeln sich auf der Oberbaumbrücke.  Glücklicherweise fiel die aus tausenden Lichtballons erstellte „Lichtgrenze“ pünktlich, so dass  keine Mauer dem Gang  ins LIDO im Weg stand.

Geladen hatte  der Meister des Stoner und Desert Rock’s John Garcia (ex KYUSS) .
Als 1. Supportband hatte er KOMATSU aus den Niederlanden mitgebracht.  Gitarre, Bass, Gesang, Schlagzeug.
Benötigt man mehr um das Publikum mit einer Mischung  aus  Stoner Rock  und frickeligem Metal  zu begeistern?  Nein.

Geht das überhaupt „Stoner Rock und frickelig? Ja.
Es geht  sogar ganz hervorragend.

Im Anschluss des Konzerts stand der Erwerb des aktuellen Silberlings  „Manu Armata“ und ein interessantes Gespräch mit dem Bassisten Martijn Mansvelders.  Das nächste Album ist ist in Planung.

Neuigkeiten von den Niederländern gibt es auf Twitter @komatsurock  oder auf  www.komatsurock.com.

Amplifier 11.10.2014 im Luxor, Köln

„… die Veranstaltung AMPLIFIER am 11.10.2014 wurde vom Veranstalter …  in der Anfangszeit vorverlegt. Sie findet nun statt um:  18:00 h Einlass –  18:45 h Beginn…“

So die Info des Veranstalters per eMail (Onlineticket machts möglich). Also schon zu ungewöhnlich früher Zeit auf in die Domstadt um die Combo aus Manchester mit ihrem aktuellen Album „Mystoria“ live zu erleben.

Das Luxor ähnelt eher einem Schlauch mit niedriger Bühne am Ende. Wenn es voll ist, sieht man hinten nicht wirklich viel … aber nach der Ankunft noch so ziemliche Leere. Also erst mal ein örtliches Hopfengetränk verkostet. Es füllt sich etwas und dann wurde klar, dass es doch ein längerer Konzertabend wird. 2  Vorgruppen: AWOOGA und Knifeworld.

Gab es bei AWOOGA anfänglich Soundprobleme (anscheinend Mikrofon defekt), so besserte sich der Sound mit der Zeit. Geradliniger Rock, Richtung Stoner. Gefiel mir. Silberling wurde erworben.  Auch Knifeworld wusste zu gefallen. Psychedelisch, frickelig, interessant. Demnächst mal nach deren Alben Ausschau halten.

Mittlerweile war das Luxor auch gut gefüllt und es wurde – nach für mich unerwarteten 2 Vorgruppen – Zeit für Amplifier.

Trat das Quartett um Sel Balamir auf der „The Octopus“-Tour (grandioses Konzeptalbum) noch in Anzug und (Octopus)Krawatte auf, so war es hier wieder „einfacher“: Jeans T-Shirt. Auch Beleuchtungstechnisch: Weißes Licht.

Gitarren (Sel Balamir und ex Oceansize Steve Durose), Schlagzeug, Bass … was braucht man mehr …  Pedale, viele Pedale in sämtlichen Ausprägungen. Das Ergebnis dann Gitarrenwände, kraftvoller (Gitarren)Rock. Die Stücke des aktuellen Albums „Mystoria“ kommen live härter, direkter rüber als auf dem Silberling. Nach den ersten Takten der älteren Stücke erkennt man dann sofort am leichten Kopfnicken wer im Publikum die Vorgängeralben besitzt. Der Großteil.

Sel Balamir genießt den direkten Kontakt zum Publikum. Tanzt. Lacht. Gute Stimmung vor und auf der Bühne. 2x wird die Combo für Zugaben auf die Bühne geholt. Passt…

 

Kelvin Sholar XO 25.09.2014 A-Trane, Berlin

Kelvin Sholar. Ich habe ihn im Mai auf dem XJAZZ-Festival zusammen mit Christian Prommer im BiNuu live erlebt und war begeistert. Also auf  nach Charlottenburg ins A-Trane zu „Jazz meets Electronic – Kelvin Sholar presents XO feat. Sadiq Bey (Voice) und Souleymane Touré (Percussion)“.

„XO“ für Crossover (sach ich ma). Wofür steht Kelvin Sholar? Für Jazz? Für Electronic? Ist er Jazzpianist? „Elektroniker“?  Beides. Alleine ist er gefühlt schon „reichlich“ XO … Crossover.

Das Publikum im A-Trane gemischt. Bewusst wegen der Musik gekommen oder weil das A-Trane traditionell für gute und interessante Musik steht und live immer eine gute Wahl ist … oder weil es halt im Reiseführer erwähnt wird.

Zu Kelvin Sholar kommen dann nacheinander der aus der Elfenbeinküste stammende  Souleymane Touré und der Detroiter Sadiq Bey auf die Bühne des A-Trane. Beide leben mittlerweile in Berlin.

Sadiq Bey ist Sänger, Poet, Geschichtenerzähler. Er führt das Publikum in die einzelnen Stücke ein. Souleymane Touré ein Percussionist der Extraklasse.Es werden musikalische Kulturen und Grenzen überschritten oder besser: Verbunden. Afrikanische Rhythmen, Jazz, Loops, Remixes. Experimentell aber auch eingängig und begeisternd.  Kelvin Sholar (ver)bindet an Flügel, Keyboard, Mixer.

An diesem Abend ein Zusammenspiel von Klängen aus unterschiedlichen Kulturen und Stilen. Wahrlich XO … das Publikum ist begeistert.

Nachtrag: Ich habe gerade im Netz geschaut.  Souleyman Touré  ist Jahrgang 38? Wahnsinn. Musik hält jung.

 

 

 

Crippled Black Phoenix 16.08.2014, Balver Höhle

Yes !!! War das gut. Crippled Black Phoenix in der Balver Höhle auf dem „German Kultrock Festival 2014„.

Die aus dem englischen Bristol stammende Band mit 7 (?) Musikern auf der Bühne.  Aber dies kann durchaus variieren. Wie auch die Besetzung von CBP bisher häufig gewechselt hat. So ist seit dem aktuellen Album „White Light Generator“ Daniel Änghede die Stimme von CBP.

CBP in eine musikalische Ecke zu stellen ist schwierig. Ist es mal Progressive Rock, dann wieder Folk- und Post Rock. Auf jeden Fall hervorragende Musik abseits des Mainstreams und „live“ ein Erlebnis. Man sah den Männern und Keyboarderin Daisy Chapmann (der einzigen „musizierenden“  Dame auf diesem Festival) den Spaß an.

Und das es dem Höhlenpublikum gefallen hat, merkte man nicht erst beim lautstark (mit)singen von „Burnt Reynolds“. Ein Song, eine Melodie, die nicht mehr aus dem Ohr geht.

Ein fantastisches Konzert bei dem Crippled Black Phoenix viele neue Fans gewonnen hat.

 

Riverside 16.08.2014 in der Balver Höhle

Schon einmal ein Konzert in einer Höhle erlebt?  Ich bis zum letzten Wochenende nicht. Aber dann ging es zum „German Kultrock Festival 2014“ ins Sauerland. Genauer nach Balve, in die dortige „Balver Höhle“. Laut Webseite in die  „größte“ Kulturhöhle Europas.

Kultur bedeutete an diesem Abend u. a. „Riverside“.

Mariusz Duda (Gesang, Bass) , Piotr Grudzinski (Gitarre), Michal Lapaj (Keyboards) und Piotr Kozieradzki (Schlagzeug). Also nix (Gruppen)Tanz und so … sondern  lange Gitarren- und Keyboardpassagen  und die grandiose, eingängige Stimme von Mariusz Duda. ProgRock vom Feinsten.

Die Meister und Perfektionisten aus Polen spielten neben Stücken ihres aktuellen Albums „Shrine Of New Generation Slaves“ auch ältere Titel wie „Reality Dream III“  und „Egoist Hedonist“. Also Tracks mit absolutem Ohrwurmcharakter.

Einziger kleiner Wermutstropfen. Der Sound hätte zeitweise etwas besser sein können. Aber eine Höhle mit ihrer einzigartigen Atmosphäre ist halt kein Opernhaus.

 

Otto Piene – More Sky

 

Diashow? Multimedia-Performance? Egal.

Mehr als 1000 handbemalte Dia’s  des ZERO-Künstlers Otto Piene wurden in der Neuen Nationalgalerie (Berlin) im Rahmen einer ca. 20 minütigen Projektion präsentiert.

Sehr eindrucksvoll. Kultur bei freiem Eintritt.

 

Unida 28.06.2014 in Berlin

Berlin, mitten während der WM. Es läuft Brasilien – Chile, interessiert aber nicht wirklich. Wie schon länger geplant, auf nach Kreuzberg ins BiNuu. John Garcia (ex Kyuss), der Meister des Desert- und Stoner Rocks hat geladen.

Unterwegs ist er  mit  Unida. Bereits 1998 nach dem Ende von Kyuss und Slo Burn gegründet, 2003 aufgelöst und jetzt wieder gemeinsam auf Tour.  Zu Unida, übersetzt soviel wie „Einheit“ (habe ich jedenfalls gelesen), gehören neben John Garcia noch Arthur Seay (Gitarre), Miguel („Mike“) Cancino (Schlagzeug) und natürlich ein Bassist (sorry, Name ist mir nicht bekannt – könnt Ihr mir aber gerne mailen).

Das BiNuu ist voll. „Kyuss“ und „Kyuss lives“ T-Shirts werden im Publikum gesichtet. Vor Unida machen Arthur Seay und Mike Cancino mit ihrer Combo „House of Broken Promises“ mächtig Dampf. Arthur Seay bekannt „ausdrucksstark“ 🙂  Kurze Umbaupause.

Dann kommt John Garcia. Ohne Sonnenbrille. Der unverkennbare „Bewegungsablauf“. Die markante Stimme. Langgezogener Sound. Wo ist der Sand? Wo ist die Wüste? Das Publikum geht mit. Geniesst. Passt.

Nach dem Konzert noch ein bisschen Smalltalk am Merchandising Stand. Den „alten“ Unida Silberling „Coping with the urban coyote“ (inkl. live Tracks aus 2013) hatte ich glücklicherweise schon vor dem Konzert erworben. War nun nicht mehr erhältlich.

 

Traumzeitfestival 2014 Landschaftspark-Nord, Duisburg

Traumzeitfestival im Landschaftspark-Nord in Duisburg. Allein die Kulisse eines alten Stahlwerks sorgt schon für beeindruckende Atmosphäre. Bei Einbruch der Dunkelheit setzt dann die dauerhafte Lichtinstallation das I-Tüpfelchen. Für mich eine der schönsten Festivallokation.

Die Konzerte finden auf mehreren Open Air oder Indoor Bühnen statt. In der großen Gießhalle kann bei schlechtem Wetter ein großes Plexiglasdach über die Zuschauer gefahren werden.

Gab es in den ersten Jahren des Traumzeitfestivals durchaus einen festen Bestandteil „Jazz“ , so ist es mittlerweile eine Mischung von Pop-, Multikulti-, Folk-, Experimental-, Singer/Songwriter,  Alternativmusik … und eigentlich in diesem Jahr ohne „Jazz“.
Das Programm bestritten u. a. Künstler wie ZAZ, Lambert, MIA,  Abby, Selah Sue, The Notwist, Panteon Rococo, Bonaparte, Young Chines Dogs, Nils Frahm, Abby, Dear Reader, Marcus Wiebusch, Judith Holofernes.

Sehr schöne, gute und interessante Konzerte dabei (s.u.) , aber irgendwie fehlte mir etwas die Linie.  Könnte auch daran gelegen haben, dass der langjährige künstlerische Leiter Tim Isfort seit Ende 2012 nicht mehr dabei ist  („dabei sein durfte“, „dabei sein wollte“ … wie auch immer). Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass in diesem Jahr etwas viel „vom Schreibtisch“ entschieden wurde und nicht unbedingt von Leuten mit Festivalerfahrung, (z. B. in Sachen Catering, Marketing, Programmzusammenstellung).

Was beibt nach 3 Tagen mit viel Musik in Erinnerung:

Lambert,  der Mann mit der Maske, im klassisch, schwarzem Anzug. Im Jogginganzug.  Sehr schönes Konzert des Tastenkünstlers aus … Berlin (?!)?
Judith Holofernes, nach 15 Minuten war für mich das Konzert beendet.  Hat mir nicht gefallen. Kindergartenmusik mit Zielgruppe Erwachsene. Ging aber vielen Zuschauern so. MIA – nicht mein Ding, den zahlreichen Besuchern dieses Konzerts hat es aber gefallen. Dagegen Selah Sue aus Belgien, die während des WM-Spiel der belgischen Nationalelf in der Gießhalle auftrat. Klasse.
Goldig 🙂  (s. Fotos) wurde es bei Kitty, Daisy & Lewis. Kannte ich (namentlich) vorher nicht. Während des Konzerts gab es dann bekannte Songs. Hat gefallen. Das vermutlich stimmungsvollste Konzert am letzen Festivalabend: ZAZ. Die Halle sang, tanzte, feierte. Wow.

Fazit: Wieder 3 schöne und interessante Festivaltage in grandioser, entspannter Atmosphäre.

 

Elbjazz 2014 Marilyn Mazurs Spirit Cave

Tag 1 Elbjazz 2014.  Eines der ersten Konzerte auf dem Werftgelände von Blohm & Voss: „Marilyn Mazurs Spirit Cave„. Dieses Projekt ist hochgradig besetzt. Ein skandinavisches All-Star Quartett.  Neben der Percussionisten Marilyn Mazur,  Jan Bang (DJ, Soundtüftler), Eivind Aarset (Gitarre) und Arve Henriksen (Trompete).

Percussion trifft Elektronik.

Marilyn Mazur sitzt hinter einer Wand aus Becken, Rasseln, Becken, Glocken, Gongs, einer große Bass-Drum. Dagegen eher klein das Equipment von Jan Bang. Ein kleines „Mischpult“, Drehregler, ein paar Kästchen. Alles schön verkabelt… wie auch bei den Herren Aarset und Henriksen, neben denen jeweils ein portables Gerät einer  Firma aus Cuppertino steht.

Es entstehen Klangwände und Soundlandschaften. Mal sphärisch, mal rockig. Ungewohnte Klänge. Loops. Rhythmen. Improvisationen. Das Publikum lauscht, nickt mit den Köpfen, ist begeistert.

Ein sehr guter Start ins „Elbjazz 2014“.

 

XJAZZ 2014 Micatone, Moritz von Oswald, Nightmares on Wax, Kelvin Sholar …

Impressionen vom XJAZZ Festival 2014.  Bilder sagen mehr als Worte (auch wenn die Fotoqualität z. T. nicht so berauschend ist). Die Stimmung kommt aber auch so rüber.

Zum Abschluss dieses Festival dann DJ Ease und die Nightmares on Wax. Mit auf der Bühne u. a. Berliner Camerata, die Hornsektion der Samúel Jón Samúelsson Big Band, die kurz vorher noch das BiNuu gerockt hat.

Mittendrin Sebastian Studnitzky, einer der Initiatoren und künstlerische Leiter dieses Festivals.

Ein Wahnsinnsabschluss des XJAZZ Festivals. Ich freue mich auf XJAZZ 2015.

 

 

XJAZZ 2014 Nils-Petter Molvaer

Nach dem Konzert von Emiliana Torrini hinüber in den Privatclub zu ADHD und dann zurück zum Schlesischen Tor ins BiNuu.
22:45 Uhr – Auftritt von Nils-Petter Molvaer, aber der Konzertbeginn verzögerte sich. Kaffee ist in einen Controller gelaufen.

Dann ging es aber los und schnell wurde klar, dass sich das Warten gelohnt hatte. Molvaer in Begleitung des Pedal Steel Gitarristen Geir Sundstol,  des Schlagzeugers Erland Dahlen (?) und  des Gitarristen XYZ (wenn Ihr den Namen des Gitarristen kennt, sendet ihn mir doch bitte zu). Der typisch, sphärische Trompetensound des Norwegers vermengt mit rockigen Elementen und dem tollen  Sound der Pedal-Steel-Gitarre.

Ein guter Start ins  XJAZZ-Festival.

 

Ai Weiwei – Evidence

 

Donnerstagvormittag am Martin-Gropius-Bau in Berlin. Keine Warteschlange. Gibt’s das wirklich? Also sofort hinein in die „Evidence“ betitelte Ausstellung des chinesischen Künstlers und Regimekritikers Ai Weiwei.

In seinen Werken setzt er sich u. a. mit der chinesischen (Kultur)Geschichte und Tradition im Gegensatz zur industriellen, konsumorientierten Gegenwart auseinander. Ein  weiterer Themenschwerpunkt, verbunden mit seiner Inhaftierung und seinem Hausarrest, ist die eingeschränkte Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung in China.

In der großen Halle des Gropius-Baus die Großinstallation „Hocker“.  Dies ist vermutlich der Teil der Ausstellung, der am Häufigsten in den Medien gezeigt wurde.  In Natura ein richtig interessanter und faszinierender Anblick, der durch Filme oder Fotos nur bedingt wiedergegeben wird.

Mehr als 6.000 in chinesischen Dörfern gesammelte Holzschemel aus der Ming- und Qing-Dynastie ergeben in ihren unterschiedlichen Farben, Formen und (Ab)nutzungsgraden eine sehr interessante und sehenswerte Oberfläche.  Laut Audioguide gehört solch ein komplett aus Holz gefertigter Hocker zum Standardinventar eines chinesischen Haushalts und zeichnet sich durch seine Robustheit aus (sonst gäbe es diese Hocker vermutlich auch nicht mehr).

Gestapelte Stühle, eine Kommode. Sehen ziemlich neu aus. Es handelt sich dabei aber um (sehr) alte Möbelstücke, deren Oberfläche ganz fein abgeholt wurde.  Aus „alt“ macht „neu“ – allerdings verbunden mit dem Verlust der Geschichte (Patina, Gebrauchsspuren) und der Authentizität.

„Coloured Vasen“: Alte, chinesische Vasen im Metallic-Glanz. Tradition trifft Gegenwart und die Vasen auf die Metalliclackierung von BMW und Mercedes-Benz.

„Flusskrabben“ (aus Porzellan) und „Schuldschein“ beziehen sich auf die Zerstörung von Ai Weiwei’s  Atelier durch die Shanghaier Stadtregierung und den Vorwurf der Steuerhinterziehung. Als die Aufforderung ein Bußgeld in Millionenhöhe zu zahlen im „Web“ bekannt wurde, „liehen“ ihm mehrere tausend Unterstützter einen Großteil des Geldes. Als Reaktion darauf entstanden diese Schuldscheine mit denen hier Räume tapeziert wurden.

Passend dazu auch die Anordnung diverser Computer, Hardware und Büromaterialen des Werks „untitled“.  Bei einer Razzia in seiner Firma wurde die Büroausstattung als „Beweismaterial“ konfisziert.

Mit mehreren Werken setzt sich Ai Weiwei mit dem  Erdbeben in  der Provinz Sichuan (2008) . Durch Korruption und Pfusch am Bau kamen dabei Tausende Schüler  in einstürzenden Schulen ums Leben.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der sehr interessanten Ausstellung, die auch einige Videoprojekte umfasst. Am Besten selber besuchen.

Das Fotografieren ist ohne Blitz erlaubt. Sehr empfehlenswert ist m. E. die Nutzung des Audioguides.

 

Elbjazz 2013

2. Tag Elbjazz 2013. Durchgehend sch… iieet Wetter. Also die Indoorvariante gewählt. Erst ins GOLEM zu Wanja Slawin, Christian Lillinger und Bassist (glaube nicht, dass es Petter Eldh war, habe den Namen nicht mitbekommen). Jazz abseits des Mainstreams. Also Jazz. War leider in diesem schönen kleinen Club nachher schon (fast) zu voll.  Die Musik entschädigte fürs beengte Stehen.

Dann auf  in die gegenüber gelegene Fischauktionshalle.  Roger Cicero stehend in den hinteren Reihen angehört (also keine Fotos). Kaltgetränk geholt.

Und dann wurde es Zeit für Trilok Gurtu. Im Großmeistertrio mit Nils-Petter Molvaer und Jan Bang und in einem weiteren Auftritt mit seinem aktuellen Projekt „Spellbound“. Mir war nicht bewusst, dass er so gut deutsch spricht. Gurtu scherzte mit dem Publikum … und … legte vor allem tolle Konzerte hin. Begeisterung im Publikum.

Im Anschluss wurde es elektronischer. Jan Bang, Arve Henriksen , Stirn Westerhus, Erik Honroé. Das einige Stunden vorher beendete Konzert von „The Notwist“ aus Weilheim wurde gesampelt, verfremdet, wiedergegeben. Wahnsinn. Schien auch für die Musiker ein interessantes Projekt zu sein. Hat einfach Spaß gemacht.